Familien brauchen Sozialleistungen besonders

ZAHLEN ZUM TAG. Zur Mindestsicherungsreform: Mit der Zahl der Kinder nimmt die Armutsgefährdung zu. 

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ZAHLEN ZUM TAG. Zur Mindestsicherungsreform: Mit der Zahl der Kinder nimmt die Armutsgefährdung zu.

Für Familien soll die Mindestsicherung gekürzt werden, vorgesehen sind gestaffelte Beträge, wie ORF.AT zu den Regierungsplänen berichtet: Für das erste Kind soll es demnach 15 Prozent, für das zweite 15 Prozent und am dem dritten nur noch fünf Prozent des Richtsatzes geben. Das ist insofern bemerkenswert, als die Armutsgefährdung mit der Zahl der Kinder zunimmt, die Abhängigkeit von Sozialleistungen also wächst.

Die Statistik Austria-Erhebung „EU-SILC 2017“ ermöglicht eine Ahnung: Vor Sozialleistungen beträgt das Armutsgefährdungsrisiko in der Gesamtbevölkerung 27 Prozent, nach Sozialleistungen sind es nur noch 15 Prozent. Sprich: Durch die Leistungen kommt es beinahe zu einer Halbierung der Quote.

Von Mehrpersonenhaushalten mit einem Kind bis zu solchen mit mindestens drei Kindern klettert die Armutsgefährdung vor Sozialleistungen von 21 auf 43 Prozent, danach von elf auf 25 Prozent. Soll heißen: Jede vierte Großfamilie ist trotz Hilfe arm.

Noch extremer ist die Sache bei AlleinerzieherInnen-Haushalten mit Kindern, hier beträgt die Armutsgefährdungsquote vor Sozialleistungen 56 Prozent – und danach noch immer 31 Prozent. Immerhin aber plant die Regierung für Alleinerziehende einen Bonus von derzeit z.B. 103,50 Euro bei einem Kind.

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