Einkommensteuer: Extrem progressiv

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ZAHLEN ZUM TAG. Das oberste Zwanzigstel der Einkommensbezieher sorgt für fast die Hälfte des gesamten Aufkommens.

Von einem österreichischen Steuersystem zu sprechen, ist verfehlt. Es handelt sich um einen Wildwuchs ohne Logik: Die Umsatzsteuer, die zu mehr als einem Drittel des gesamten Steueraufkommens beiträgt, ist von ihrer Wirkung her regressiv. Die Sätze sind für alle gleich, auch aufgrund des Konsumverhaltens treffen sie Bezieher kleiner Einkommen daher relativ stärker. Wobei, das ist überall so, also auch in anderen Ländern.

Die Lohn- und die Einkommensteuer, die ebenfalls zu gut einem Drittel des gesamten Steueraufkommens führen, sind in Österreich dagegen progressiv. Ja, ein Blick in die Integrierte Lohn- und Einkommensteuerstatistik zeigt, dass sie sogar extrem progressiv sind: Das oberste Zwanzigstel der Einkommensbezieher sorgt für 43 Prozent es Aufkommens, das oberste Achtel für rund 60 Prozent und das oberste Fünftel für 75 Prozent.

Das ähnelt der Vermögensverteilung bzw. einer AK-Schätzung dazu. Vermögen werden in Österreich jedoch kaum besteuert. Und der Verweis auf die Lohn- und Einkommensteuer bzw. das Argument, dass vom verdienten Geld oft ohnehin schon ein großer Teil an den Staat gegangen ist, gilt zumindest für Erben nicht mehr. Erben ist keine Leistung. Man bekommt viel, ein bisschen etwas oder gar nichts – das ist Glück oder Schicksal, je nachdem, wie man es sehen mag.

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