#wien15 Wahlkampf der verbrannten Erde

TAGEBUCH. Mit Korruptionsvorwürfen betreiben die Kandidaten eine Kriminalisierung der Politik, die ihnen letzten Endes selbst auf den Kopf fällt. 

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TAGEBUCH. Mit Korruptionsvorwürfen betreiben die Kandidaten eine Kriminalisierung der Politik, die ihnen letzten Endes selbst auf den Kopf fällt.

Wie groß die Nervosität vor der Wien-Wahl ist, zeigt auch die Ausdrucksweise, zu der da und dort gegriffen wird. Immer öfter ist beispielsweise von „Korruption“ die Rede: Die NEOS werfen den Sozialdemokraten „strukturelle Korruption“ vor. In einem Inserat unterstellen Unbekannte den Freiheitlichen, „korrupt“ zu sein; und in einem anderen rückt ein Verein, hinter dem ein Unternehmer steht, einen ÖVP-Vertreter in die Nähe dieses Straftatbestandes.

Bei alledem handelt es sich um Grenzüberschreitungen, die den Betroffenen letzten Endes selbst auf den Kopf fallen werden: Zum einen, weil sie die Politik, in der sie sich selbst engagieren, als verbrecherisches System darstellen. Und zum anderen, weil sie sie damit jegliche Gesprächsgrundlage mit ihren Mitbewerbern zerstören – es ist jedenfalls nicht anzunehmen, dass sie mit Leuten, die ihres Erachtens korrupt sind, nach der Wahl zusammenarbeiten wollen. Oder doch?

> Das Wahlkampf-Tagebuch erscheint täglich auf VIENNA.AT

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