Wien braucht die Mindestsicherung

ANALYSE. Fast jeder sechste Minderjährige in der Bundeshauptstadt lebt von der Sozialleistung. 

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ANALYSE. Fast jeder sechste Minderjährige in der Bundeshauptstadt lebt von der Sozialleistung.

Dass sich Wien gegen eine Kürzung der Mindestsicherung stellt, wie sie von der Bundesregierung geplant wird, ist nachvollziehbar: Große Teile der Bevölkerung leben von der bedarfsorientierten Sozialleistung. Das ist einer ausführlichen Statistik zu entnehmen, die die Stadt führt.

150.150 Mindestsicherungsbezieher gab es 2017 in Wien. Das entsprach einem Bevölkerungsanteil von acht Prozent oder fast jeder zwölften Person. Bei Frauen beträgt der Anteil 7,7 Prozent, bei Männern 8,3 Prozent.

In zwei Bevölkerungsgruppen waren die Anteile wesentlich größer: Bei nicht-österreichischen Staatsbürgern mit 14 Prozent und bei Minderjährigen mit 15 Prozent. Sprich: Fast jeder sechste unter 18-Jährige war zuletzt von der Mindestsicherung abgängig. In Summe handelte es sich um 48.387 Kinder und Jugendliche.

Bei den Ausländern ist der Anteil in Folge der Flüchtlingskrise besonders stark gestiegen (siehe Grafik). 44.917 Bezieher waren 2017 Asyl- oder subsidiär Schutzberechtigte. Im Jahr zuvor waren es 34.687 gewesen.

Der Statistik auch zu entnehmen ist im Übrigen die durchschnittliche Bezugshöhe: 2017 belief sie sich auf 608 Euro pro Bedarfsgemeinschaft und Monat. Bei Alleinstehenden handelte es sich um 509 Euro, bei Paaren mit vier oder mehr Kindern, also Großfamilien, um insgesamt 1273 Euro.

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