Was Kern und Strache verbindet

ANALYSE. … beide haben ein Problem mit Kurz und damit auch ganz und gar kein Interesse daran, dass er eine erfolgreiche Kanzlerschaft hinlegen kann.

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ANALYSE. … beide haben ein Problem mit Kurz und damit auch ganz und gar kein Interesse daran, dass er eine erfolgreiche Kanzlerschaft hinlegen kann.

Man kann eine rot-blaue Koalition nicht ausschließen, an dieser Stelle ist es jedoch müßig, darüber zu spekulieren. Dass das besonders der SPÖ erhebliche Probleme bescheren würden, stand bereits hier. Und es wurde zuletzt auch von Wiens Bürgermeister Micheal Häupl (SPÖ) sehr deutlich zum Ausdruck gebracht; er warnt vor einer Parteispaltung im Fall des Falles.

Doch es gibt da eine Sache, die man nicht übersehen sollte: Christian Kern (SPÖ) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) verbindet etwas. Und zwar gegen Sebastian Kurz (ÖVP): Beide haben ganz und gar kein Interesse daran, dass er eine erfolgreiche Kanzlerschaft hinlegen kann. Also werden sie es ihm auch kaum ermöglichen. Von allem Anfang an.

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Kern hat mit Kurz eine Rechnung offen. Das hat man gesehen, gehört und gespürt bei den diversen TV-Duellen, die sie einander lieferten. Der 31-jährige hat ihm überhaupt schon seit seinem Einstieg in die Politik das Leben schwergemacht. Rein subjektiv, also aus seiner Sicht natürlich: Kurz hat dafür gesorgt, dass Reinhold Mitterlehner entnervt zurücktrat; er hat die Koalition aufgekündigt; er hat sich geweigert, als Vizekanzler nachzufolgen und so weiter und so fort. Er ist alles in allem schuld daran, dass Kerns Laufbahn nicht die geplante Entwicklung nehmen konnte.

Strache müsste seine persönlichen Ambitionen sehr, sehr weit zurückstellen, wenn nicht überhaupt aufgeben.

Und Strache? Der FPÖ-Chef hat ein zumindest ebenso großes Problem mit Sebastian Kurz: Der Mann läuft ihm bei seinen Themen den Rang ab. Und ein Ergebnis davon ist für Strache extrem schmerzlich: So erfolgreich die Freiheitlichen bundesweit waren, so bescheiden schnitten sie in Wien ab. Ausgerechnet dort, wo er Bürgermeister werden möchte, legten sie nicht nur kaum zu (0,9 Prozentpunkte), sie wurden auch noch von der „Neuen Volkspartei“ (ganz knapp) überholt, sind also nicht einmal mehr Nummer zwei hinter der SPÖ.

Das eine macht eine türkis-rote Koalition mit einem Kanzler Kurz und einem Vize Kern denkunmöglich, das andere erschwert eine türkis-blaue Koalition ganz grundsätzlich: Strache würde da mit dem zusammenarbeiten, der seine politische Zukunft am stärksten gefährdet. Eigentlich ein Unding. Damit das gutgehen könnte, müsste er seine persönlichen Ambitionen jedenfalls sehr, sehr weit zurückstellen, wenn nicht gar aufgeben.

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